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Das Kraemer Wiki
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Alkydharze
Aus nativen Ölen und/oder Fettsäuren wie Sojaöl, Leinöl, Holzöl, Sonnenblumenöl, Derizolenöl und anderen Ölen bzw. den entsprechenden Fettsäuren werden die entsprechenden Alkydharze durch Kondensationsreaktion von Alkoholen mit Säuren hergestellt. Je nach verwendeten Rohstoffen können diese Bindemittel bis zu 100% auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen bestehen.
Ein wichtiges Merkmal ist die Öllänge und man klassifiziert in
- <40%: kurzölige Alkydharze,
- 40 - 60%: mittelölige Alkydharze und
- >60%: langölige Alkydharze.
Zudem wird nach dem Trocknungsverhalten unterschieden:
- lufttrocknende Alkydharze
- ofentrocknende Alkydharze
- nichttrocknende Alkydharze
Alkydharze sind im Vergleich zu den nativen Ölen schneller oxidativ trocknend und weisen eine höhere Härte sowie Beständigkeit, z.B. gegen Wasser auf.
Diese Alkydharze können in Kombination mit weiteren Bindemitteln, Standölen, Ölen und Hartharzen wie Maleinatharzen oder Harzestern zur Formulierung von Lacken, z.B. Holzlacken, Malerlacken sowie Parkett-Versiegelungen, Lasuren, Pflegesystemen und natürlich Alkydharzlacken, eingesetzt werden. Zudem werden Alkydharz-Emulsionen für wässrige Anwendungen hergestellt.
Abietinsäure
Erhitzt man Kiefernharz auf über 100°C so entweicht Wasser und Terpentinöl und es bleibt nach dem Abkühlen eine glasartige Masse übrig, das Kolophonium. Der Hauptbestandteil des Kolophoniums ist die Abietinsäure (C20H30O2) mit verschiedenen Isomeren wie Dextropimarsäure und Laevopimarsäure. Der Anteil der Abietinsäure im Kolophonium beträgt bis zu 90%. Die genannten Harzsäuren liegen in unterkühltem, amorphen Zustand vor und neigen beim Schmelzen zur Kristallisation. Reine Abietinsäure ist farblos und unlöslich in Wasser. Seine Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln wie z.B. Alkoholen, Aceton und Ether ist dagegen gut.
Als Hauptbestandteil des Kolophoniums ist es der Hauptreaktionspartner bei allen Umsetzungen des Kolophoniums mit anderen Reaktionspartnern, wie z.B. mit Maleinsäureanhydrid und der anschließenden Umsetzung mit Polyalkoholen zu Kunstharzpolyestern.