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Sojaöl

Sojaöl wird aus der Sojabohne, lat. Glycine max., die zur Familie der Fabaceae gehört, gewonnen. Sie wächst hauptsächlich im subtropischen oder tropischen Klima. Es ist eine einjährige Pflanze, die ca. 30-100cm groß wird und an Stängel und Blatt behaart ist. Die Sojabohne ähnelt vom Erscheinungsbild der deutschen Buschbohne.

Je nach Sorte, Standort und Sonneinstrahlung variiert der Ölgehalt der Bohnen. Durchschnittlich enthält sie ca. 20% des Trockengewichts der Bohnen an Öl. Es besteht aus 26% Öl-, 49% Linol- und 11% Linolensäure sowie 14% gesättigten Fettsäuren. Der Anteil an freien Fettsäuren beträgt < 1%. Ausserdem sind 1,5 - 4% Phospholipide (Lecithin) sowie 0,8% Stigmasterol, Sitosterol und Tocopherol enthalten. Phospholipide und Sterole werden durch Raffinierung mit Laugen entfernt. Das hellgelbe Öl wird mittels Wasser und Pressen aus den Zellen gewonnen. werden. Der Geruch des Öls hat an einen stechenden, nussig angenehmen Geruch. Der Geschmack des Rohöls wird als lack- oder grasartig beschrieben. Der Flammpunkt liegt bei 282°C, der Zündpunkt bei 445°C. Der Verseifungswert beträgt 189 - 195 (O'Neil MJ, Smith A, Heckelman PE, Obenchain JR, Gallipeau JAR & D'Arecca MA: Merck Index : An Encyclopedia of Chemicals, Drugs, and Biologicals, NJ (USA); 2562 pp, 2001). Die Doppelbindung der enthaltenen Fettsäuren kann nicht nur mit Wasserstoff, sondern auch mit Sauerstoff abgesättigt werden. Dabei werden Epoxide gebildet, welche eine chemisch reaktive Gruppe im Molekül darstellen. Das dabei gewonnene epoxidierte Sojaöl (SME; s.u.) findet ausschließlich Anwendung in der weiterverarbeiteten Industrie.

Die bekannteste Anwendung von Sojaöl, neben der Verwendung in Margarine, ist die Verwendung in Biodiesel weiterverarbeitet werden. Das vernwendete, chemisch veränfderte Sojaöl ist der Sojamethylester (SME).
Sojaöl findet in der Technik oftmals Anwendung als Träger- oder Füllstoff: ein oft erwähntes Beispiel ist die Herstellung von Farben zum Druck von Printmedien. Das Öl kann jedoch auch noch weiter chemisch modifiziert werden: Epoxidiertes Sojaöl hat durch seine chemische Reaktivität eine eigene CAS-Nummer (8013-07-8) erhalten und findet als Zusatzstoff, Stabilisator oder Weichmacher in verschieden Bereichen Anwendung. Hierzu zählen: Beschichtungsprodukte, Füllstoffe, Spachtelmassen, Putze, Modelliermasse, Kleb- und Dichtstoffe, Fingerfarben, Polymere sowie Schmierstoffe und Fette.

Das bereits erwähnte epoxidierte Sojaöl (ESBO) wird u.a. als Plastifizierungsmittel für PVC- Compounds mit stabilisierender Wirkung eingesetzt. Damit ist es ein Produkt auf pflanzlicher Basis und eine Alternative zu phthalhaltigen Weichmachern. Häufig kommt es als zweiter Weichmacher zum Einsatz.
Es verbessert die Widerstandsfähigkeit des PVC gegenüber atmosphärischen Einflüssen und wird daher u.a. bei der Produktion von Lebensmittelverpackungen verwendet.

Bei KRAEMER werden Sojaö-Alkyde aus Sojaöl für die ökologische Holzbeschichtungsindustrie und die Lackherstellung produziert. Daneben finden Sojaöl-Produkte von KRAEMER auch Verwendung in Hohlraumbersiegelungen und Wandfarben.

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